Angehörige erinnern an Häftlinge des KZ Neuengamme

Der Ort der Verbundenheit ist ein wachsender, aktiver und internationaler Gedenkort von Angehörigen und für Angehörige von ehemaligen Häftlingen des KZ Neuengamme.

Das Leiden der ehemaligen Häftlinge im Konzentrationslager Neuengamme ist für uns, als Angehörige ehemals Inhaftierter, ein zentrales Thema, das auch unser eigenes Leben entscheidend prägte. Wir fühlen uns unseren verfolgten Familienmitgliedern und dem Ort ihres Leidens tief verbunden. Hier möchten wir an sie erinnern – unabhängig davon, ob sie die Haft überlebt haben oder im KZ ihr Leben lassen mussten. Mit individuell gestalteten Plakaten erzählen wir ihre Geschichten.

Unsere Gruppe hat eine Druckwerkstatt auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Neuengamme eingerichtet. Hier können sich Besucher*innen solidarisch beteiligen, in dem sie die Plakate vervielfältigen. So entsteht ein wachsendes Archiv. Die Erinnerung wird durch die Teilnahme von Angehörigen und die Mitwirkung von Besucher*innen lebendig gehalten. Wir verstehen Gedenken als einen aktiven Prozess, der von vielfältiger Beteiligung lebt. Gedenken heißt handeln!

Ein wachsendes Archiv

Die von Angehörigen erstellten Plakatmotive erinnern auf ganz persönliche Weise an die ehemaligen Häftlinge. Die Motive werden gesammelt und per Laser auf Druckplatten übertragen. Alle Druckplatten werden in einem Archivregal präsentiert, das sich im Außengelände der KZ-Gedenkstätte Neuengamme befindet. Die Druckplatten sind auf dem Gelände zu sehen und werden dort dauerhaft bewahrt. Jedes Jahr wird der Ort der Verbundenheit im Rahmen der Gedenkfeiern zum Jahrestag der Befreiung um neue Druckplatten ergänzt. So kann er beständig wachsen.

In der anliegenden Druckwerkstatt können Besucher*innen der KZ-Gedenkstätte die Plakate vervielfältigen. Die so entstandenen Kunstdrucke werden auf Plakatwänden vor Ort plakatiert. Die Plakate können auch mitgenommen und über die Gedenkstätte hinaus verbreitet werden. So werden die Erzählungen und Erinnerungen an die im KZ Neuengamme inhaftierten Menschen immer wieder sichtbar gemacht und bleiben lebendig. Auf dieser Webseite sind die Plakate in Form eines Online-Archivs weltweit einsehbar.

Ein Teil der Plakate steht auch für die historisch-politische Bildungsarbeit zur Verfügung.